Unterwegs als Reisender in Armenien Jerewan
Das warme Wetter in Jerewan/Eriwan hat mich schnell wieder gesund werden lassen. Ich lernte eine Frau kennen, die sich ihr Geld als Tourist Guide in einem Museum verdient und sie hatte Lust mir ihre Stadt zu zeigen.
Wir mussten aber erstmal zur Maschutkazentrale, weil sie einen Tag vorher ihr Handy verloren hatte um herauszubekommen, ob das jemand fand.
Die Zentrale des Minibusunternehmens war mega cool. Da saßen 4 Maenner auf Klappstühlen unter einem Baum neben ihren Bussen und spielten Backgammon.
Der eine hatte 7 Goldene Schneidezähne. Die gruebelten kurz nachem sie ihnen die ungefähre Zeit beschrieb und riefen dann jemanden an.
Der wußte aber nichts vom Handy. Wir gingen dann erstmal los, aber ne Stunde später meldete sich der Mann mit den Goldzähnen und das Handy war wieder da.
Jerewan/Erivan wurde durch ein Erdbeben zerstört und somit sind die meisten Gebäude aus dem 20. Jahrhundert. Der Ararat ein erloschener Vulkan ist immer im Hintergrund zu sehen. Leider gehört er nicht mehr zu Armenien und liegt in der Türkei. Sonst gibt es einer Tempel aus griechischer Zeit, singende Springbrunnen bei Nacht wo als ich da war die Titelmusik von Fluch der Karibik lief… Ich interessiere mich eher für die Plätze wo kein Tourist hinkommt.
Zum Beispiel in einem Vorort war auf einer Seite der Hauptstraße nen Gehege wo Schafe Schulter an Schulter eingezwängt waren und auf der anderen Straßenseite in der brennenden Mittagssonne hat einer vielleicht 2 m von der Fahrbahn entfernt gerade die Haut von einem Schaf abgezogen.
Wahrscheinlich kann man sagen welches Schaf einem gefällt und das kann man sich dann frisch geschlachtet mitnehmen. Ich habe keines mitgenommen, dafür aber einen Tag traditional „german“ Schnitzel und Kartoffelsalat gemacht. Die Hostelbetreiberin war erstaunt, dass Männer auch kochen können.
Mir war es sehr unangenehm, dass sie mich danach nicht aufräumen lassen hat. Weil die Arbeitsflächen mit dem Frühstückgeschirr noch vollstanden habe ich meine Teller zum panieren mit Ei, Semmelbroesel und Mehl auf dem Gasherd gehabt und auf der 4. Platte gebraten. Danach war der Herd schoen voll Ei mit Mehl.
Sie nahm mir den Lappen weg und sagte in ihrem gebrochenen Deutsch „so was wie machst du denn da?“, das ist meine Aufgabe und sie wollte die Schnitzel nicht mal probieren. Genau das gleiche ist mir in Georgien, in der Ukraine, in Transnistrien und jetzt auch in Moldawien passiert. Irgendwie geht das hier anscheinend gar nicht das Männer den Abwasch machen.
Das Hostel war die Wohnung der Frau wo ihre Kinder aufgewachsen sind und jetzt sind die außer Haus und sie vermietet die Zimmer an Touristen. Alles sehr familiär.
Am besten gefiel mir in Jerewan/Eriwan ein geschlossenes Nobelrestaurant aus Sowjetzeit auf dem Berg von wo man aus eine prima Aussicht auf die Stadt und den Ararat hat.
Auf der Suche nach anderen coolen Plätzen wie einem alten sowjetischen Zugwagon irgendwo in der nähe vom Fluß habe wir uns verlaufen und kamen auf einem vermüllten nach Urin stinkenden Parkplatz hinter einem Wehr raus, wo sich 2 Taxifahrer gerade in ihrer Mittagspause mit 2 Prostituierten vergnügten. Der dritte picknickte mit seiner Liebschaft zwischen dem Müll.
Als ich das Hostel verließ um zum Bahnhof zu fahren, fiel mir die Hostelbetreiberin um den Hals und drückte mich 2 mal. Wahrscheinlich war ich schon Mitglied der Familie.
Auf den Nachtzug freute ich mich schon sehr. Meine Abteilnachbarn waren 2 georgische Männer in Trainingshose und offenem 90er Jahre buntem Hemd, so konnte man das Fell auf ihren Bäuchen sehen. Ihr Gepäck war eine armenische Kauflandtüte.
Wir konnten leider nicht viel miteinander reden da es Sprachbarrieren gab. Deshalb bin ich ins Nachbarabteil gegangen, wo ein George, nen Ukrainer, nen Slovake und nen Belarusse saßen und Cognac tranken. Bis auf den Georgen waren auch alle entspannt. Der war am Bahnhof schon betrunken und nervig. Seine Narben am Hals stammten so wie die anderen mir das übersetzten von einer Kugel die neben dem Kehlkopf seinen Hals traf und an der Seite wieder rauskam.
An der Grenze zu Georgien mußten 2 Iraner aus dem Nachbarabteil ganz früh im Morgengrauen den Zug verlassen, weil deren Visa ungültig war. Weiter gehts hier auf der Webseite Georgien.
Hier der Link zum Autor
Wirklich ein schönes Reiseziel
Armenien und und die Hauptstadt Jerewan sind ein tolles Reiseziel.
Kurios und unterhaltsam zu lesen, mein Kompliment dazu.
Ein ungewöhnliches aber sicher spannendes Reiseziel.