Weiter in Georgien Tiflis
Als die Sonne aufging und draußen Berge zu sehen waren die mir gefielen, schaute mich der eine halbglatzige George mit dem offenem Hemd aus meinem Abteil mit einem Blick an den ich als ,“ist doch klar das hier geil ist, das ist Georgien,“ deutete.
Die deutsche Doku über Georgien, die ich mich vorher anschaute, sagte dass die Georgier behaupten, dass damals als Gott den Völkern ihr Land zuteilte, er Georgien vergaß und den Georgiern dann sein eigenes Land gab. Davon hat hier aber noch keiner dem ich das erzählte was gehört. Aber es ist echt schön dort.
Mit dem Slovaken teilte ich mir ein Zimmer. Der ist Mathematikprofessor in Südafrika und mit 31 sogar der jüngste dort. Er berichtete mir von den Schwierigkeiten in einem Land eine Frau zu finden wo die Hälfte der Bevölkerung Südafrikas HIV-positiv ist.
Das Hostel wird auch von einer Frau betrieben. Sie betreibt das Hostel, um ihr Hobby antike Möbel zu restaurieren und das an der Uni zu lehren zu finanzieren. Deshalb steht das Hostel auch voller massiver mehrere hundert Jahre alter Moebel die reich verziert sind.
In Tiflis gibt es mehr zu sehen, als in Jerewan. Hier gibt es auch alte Gebäude, jede Menge Kirchen, die Schwefelbäder, eine Burg auf dem Berg, eine Synagoge, einen Wasserfall und mehr.
Ich lernte in einer Seilbahn in Armenien eine Touristenführerin aus Tiflis kennen, die mir das alles zeigen wollte. Zu dritt sind wir die 2 Tage durch die Stadt gezogen. Auf dem Marktplatz gibt es mehrere Händler die traurige Störe, Welse, Karpfen und Forellen im Aquarium haben und diese verkaufen. Die Fleischstände mit ungekühltem Fleisch stinken etwas gegen Abend, es treiben sich lauter wilde Katzen herum und hoffen darauf, dass sie jemand mit füttert.
Am nächsten morgen startete ich mit dem Rad los in Richtung Osten. Gegen Abend kam ich auf einem Berg an von wo aus ich plötzlich Aussicht über ein weites Tal mit viel Acker- und Gartenbau hatte und die Bergwand des grossen Kaukasus im Hintergrund war.
Sighnaghi wird aus irgendeinem Grund auch Stadt der Liebe genannt, aber mir waren hier nur zu viele Touristen. Aber es ist lohnenswert, sich das anzuschauen. Hier gibt es ein Kloster, eine Burg, Stadtmauern und schöne Aussichten.
Für 4 Euro wollten mir dauernd Leute ein Einzelzimmer aufquatschen. In den kleinen Dörfern danach brachten die Menschen ihre Kühe heim in den Stall und füllten sich Trinkwasser an den vielen Brunnen ab, um es mit Heim zu nehmen. Ein Mann lud mich ein bei sich und seiner Familie zu übernachten. Irgendwie verstehen die Georgen meinen Namen und nennen mich dann selbst wenn ich ihnen meinen Pass zeigte immer noch Mate oder so. Hier heissen so viele Männer Georg und die Frauen Nino nach der heiligen St. Nino die das Christentum brachte. Viele heissen auch Nina oder Nana.
Der Mann ist Gärtner und kann nach seinen Aussagen von einem Hektar Land leben wo er zur Hälfte Mais und auf der anderen Hälfte grosse Thujas produziert. Keiner seiner Familie oder Nachbarn konnte Englisch deshalb schaute ich ihnen beim reden zu. Gefühlt war jedes 2. Wort Thuja er zeigte mir Fotos von Thuja, Thuja Jungpflanzen und Samen.
Früh weckte er mich um 7 und wir fuhren mit seinem 1965er UAZ Geländewagen wie es hier viele Leute fahren zu seinem Feld. Danach fuhr ich weiter.
Die Gegend hier erinnert mich an Norditalien. Es gibt viel Oleander in den Gärten, Opuntien, Bananen, Säulenzypressen kilometerlange Pfirsichplantagen. An den Strassenrändern verkaufen Händler Obst und Wein.
Beim Wein wird auf Schnickschnack wie aufwändige Etiketten und eine Geschichte die der Wein angeblich erzählt verzichtet. Abgefüllt in gebrauchte Bier- oder Colaflschen ist das besser für die Umwelt und der Geschmack wird nicht durch die optische Erscheinung geschoent. Die Eidechsen hier sind riesig im Vergleich zu denen bei uns. Als ich mir in einem Kiosk ein Eis kaufte sah ich eine Frau mit Huhn in der Hand durch die Hintertür.
Die Angstlaute von dem Huhn hatte ich so noch nie gehoert. Sie legte den Kopf auf einen Hackeklotz und hackte gekonnt mit einem Schlag den Kopf ab. Der Körper machte noch weiter Geraäsche und wollte weglaufen. Hinter einer Pfirsichplantage fragte ich eine Oma und ihre Enkelochter nach dem Weg.
Sie erklärten mir diesen und luden mich zum Kaffee ein. Dann kam der Vater und und wollte Jaja oder Chacha weis nicht wie man das schreibt trinken. Es war noch Vormittag und ich bin noch nicht weit gekommen aber so nen „Selbstgebrannten“ wollte ich mal probieren. Das Zeug hat 60% und man schmeckt die Frucht kaum raus.
Der Mann besitzt 20 ha Wein und Pfirsiche. In der kleinen Küche wo wir sassen, war ein Schwalbennest in der Ecke und durch einen breiten Spalt in der Tür flogen dauernd Schwalben rein und raus um ihren Nachwuchs zu füttern. In Georgien ist es Tradition vor jedem Glas Alkohol einen Trinkspruch aufzusagen.
Hier der Link zum Autor.
Bis dorthin nach Georgien habe ich es noch nicht geschafft, aber das bekomme ich vielleicht noch hin.
Ich fliege nun Ende Februar mal nach Georgien und habe mich ganz besonders uber den Chiatura-Tipp gefreut, das muss ich mir ansehen! Bei meiner Reise durch Niederschlesien im Juni habe ich durch Zufall ein georgisches Restaurant entdeckt und bin gleich rein.